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02.10.2025

EU-Kommission eröffnet Kartellverfahren gegen SAP

Die Europäische Kommission hat ein förmliches Verfahren gegen SAP eingeleitet, um mögliche wettbewerbswidrige Praktiken des Software-Giganten zu untersuchen. Im Kern steht die Frage, ob SAP im Europäischen Wirtschaftsraum eine marktbeherrschende Stellung auf dem Anschlussmarkt für Support und Wartung für die von SAP lizenzierte Software ERP (Enterprise Resource Planning) missbraucht hat. In einer vorläufigen Bewertung nennt die Kommission vier Hauptkritikpunkte:

1.    SAP verpflichtet Kunden mit ERP auf eigenen Servern, Support und Wartung für die Software ausschließlich von SAP selbst und zu einheitlichen Bedingungen in Anspruch zu nehmen und verhindert so ein „mixing and matching“ bei Drittanbietern.

2.    SAP verhindert die Beendigung von Verträgen für ungenutzte Softwarelizenzen, wodurch Kunden möglicherweise für nicht genutzte Dienstleistungen zahlen müssen.

3.    SAP verlängert bei Lizenzen für ERP auf kundeneigenen Servern systematisch den ersten Geltungszeitraum, in dem auch die Kündigung von Support und Wartung nicht möglich ist.

4.    SAP berechnet Kunden, die Support und Wartung von SAP nach einer Unterbrechung erneut in Anspruch nehmen, hohe Gebühren für die Wiederaufnahme. Teilweise lagen diese Gebühren auf dem Niveau einer ununterbrochenen Nutzung der Dienstleistungen.

Sollte sich der Verdacht eines kartellrechtswidrigen Verhaltens erhärten, könnte dies nicht zur zu einem Bußgeld für SAP führen, sondern auch zu Schadenersatzansprüchen von betroffenen Unternehmen. Wir beobachten das Verfahren weiter und halten Sie auf dem Laufenden! 

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